Bittere Niederlage nach durchwachsener, von diversen Krankheitsfällen geplagter Woche.
Trotz einiger Ausfälle im Stammkader des ASV, inkl. des Torwarts und Trainers Sebastian Vollmer, war das Ziel im Aachener Heimspiel klar gesetzt: Den Rückenwind aus den vergangenen Partien nutzen und die Punkte zuhause behalten. Doch die der Begegnung vorangegangene ausführliche Gegneranalyse sollte das Team nicht vor dem bösen Erwachen im 1.Viertel bewahren: Zwischenstand 1:5 nach drei Unterzahlen und zwei Strafwürfen und mit Johan Flippo bereits einen Mitspieler mit 2 persönlichen Fehlern.
Eigentlich war klar, der Kontrahent verteidigt offensiv, immer zum Konter bereit. Sogar die Schlüsselspieler wurden vor dem Match identifiziert. Wenn nicht überrascht, waren die Aachener doch überrumpelt von der Duisburger Spielweise. Vor allem auf die in den Passwegen stehenden Spieler auf den Halbpositionen sollte sich nicht richtig eingestellt werden können. Dabei sah das 2.Viertel so vielversprechend aus: Nach der Pausenansprache wurd sich besonnen, kamaradschaftlicher verteidigt, und neben einer verwandelten Überzahl und einem platzierten Strafwurf auch Centeranspiele und Konter ins Tor gezwungen. So endete das Viertel, in dem die Kaiserstädter ihr Potential am repräsentativsten abrufen konnten mit 7:5. Typisch für den ASV, dass die 7 Tore in diesem Viertel brüderlich *(Achtung Gender)* unter 5 verschiedenen Schützen aufgeteilt wurden.
Eines der Kernprobleme im Aachener Taktikarsenal erreichte (rein statistisch) im 3.Viertel seinen Zenit: das Überzahlspiel. Überzahlen nicht zu verwandeln heißt in den meisten Fällen, dass die Pässe nicht auf die Hand kommen. Gar nicht erst dazu zu kommen Überzahlen spielen zu dürfen ist oft auf zu wenig Druck aufs Tor zurückzuführen. Über das gesamte Spiel hinweg lag die Überzahl-/ Strafwurfausbeute vom ASV bei 3:6, die der Dusiburger zum Vergleich bei 9:13. Im 3.Viertel konnten die Aachner sich keine einzige Überzahl erarbeiten, während der ASCD 4:4 Überzahlen verwandelte. Trotzdem wurde sich des öfteren durchgesetzt und das Viertel endete 4:6.
Während das 4.Viertel rein spielverlaufstechnisch keine größeren Überraschungen mit sich brachte und 2:4 endete, sollte es trotz alledem noch mit einem dramaturgischen Höhepunkt aufwarten. Nachdem von den ohnehin sehr aggressiv gestimmten und sich immer lautstärker und unsachlicher über Schitzrichterentscheidungen beschwerenden Duisburgern ein Spieler aus dem Spielbereich zu entfernen hatte, wurde es plötzlich am Protokolltisch laut. Grund: Besagter Spieler war zwar mit Ersatz rausgeflogen (AmE), trotzdem wird der gegnerischen Mannschaft nach Regelwerk vor dem Wiedereintritt eine Überzahl gewehrt und diese wurde schlichtweg vergessen. Die laute und ebenfalls nicht ganz sachliche Kundtuung zur Schiedsrichterleistung vom Protokolltisch endete dann ebenfalls im Platzverweis einer/s Protokollantin/en, schließlich habe das Protokoll parteilos zu sein.
Der Mannschaft bleiben nun gute zwei Wochen, um an ihren Baustellen zu arbeiten und genesene Wiederkehrer fit zu trimmen, bevor am Sonntag den 08.Mai auswärts in Lünen hoffentlich wieder Punkte eingesammelt werden.
Spezieller Dank geht nach diesem Spiel zum einen an den eingesprungenen Torwart Markus „the Emperor“ Geulen, der immernoch hält, als hätte er nie ein Haus saniert und zum anderen an unseren langjährigen Wegbegleiter Matthias Redies, der sein (vorerst) letztes Spiel für den ASV beschreiten durfte, da er Aachen nun anscheinend tatsächlich hinter sich lässt. Dir viel Erfolg und Alles Gute in London. Wir werden Dich vermissen.
Für den Aachener SV 06 spielten (Tore / pers. Fehler)
1 Geulen, Markus (0 / 0)
2 Lipinski, Erik (0 / 2)
3 Winand, Lukas (1 / 1)
4 Chatziliadis, Alexandros (0 / 0)
5 Glusko, Daniel (1 / 2)
6 Pfeifer, Till (0 / 1)
7 Redies, Matthias (0 / 1)
8 Bayer, Philippos (0 / 0)
9 Klein-Bölting, Niklas (2 / 1)
10 Noorman, Felix (0 / 0)
11 Elsherbiny, Abdallah (4 / 1)
12 Khalifa, Mohamed (3 / 2)
13 Flippo, Johan (3 / 2)
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